Über uns
Im April 2022 ist es den Organisatoren in Drei Eichen zum 4. Mal gelungen, deutsche und polnische Zeidler zusammenzubringen. Die ersten Erfahrungen mit der Zeidlerei hat Charlotte Bergmann, die Leiterin vom Umweltbildungszentrum “Drei Eichen” und Vorsitzende des Naturschutzpark Märkische Schweiz e.V., 2018 gemacht, als Ines Alkewitz sie in der Arbeitsgemeinschaft für Natur und Umweltbildung (ANU) Brandenburg e.V. ansprach und dann mit Andrzej Pazura, Förster aus Spała bei Łódź in Polen, bekannt machte. Zusammen hatten sie eine Zeidler-Tagung in Potsdam organisiert, an der auch Imker und Mitglieder des Mellifera e.V. teilnahmen und wo über die Versuche in Deutschland diskutiert wurde, das alte Handwerk der Zeidlerei wiederzubeleben. 
auf dem Foto sitzen vor dem Tor von Drei Eichen, v.l.n.r. (=von links nach rechts): Agatha Majcher, Charlotte Bergmann, Andrzej Pazura (vorne), Jacek Adamczewski (hinten), Bernd Schock, Sabine Bergmann, Heinz Risse.

Schließlich folgte der erste Zeidlerworkshop im September 2019 in Drei Eichen, geleitet von Andrzej aus Polen. Bernd Schock kam dazu, der sich in Brandenburg aktiv für die Verbreitung von Bienen einsetzt. Ganz im Sinne der Förderung der Biodiversität und der Rettung unserer wichtigsten Bestäuber im für unzählige Streuobstwiesen bekannten Land Brandenburg hatte er schon 2017 im „Ministersortengarten“ die erste Klotzbeute aufgestellt. Während dieses einmaligen Events pflanzte der Äpfel und Konsorten e.V. für 16 Umweltminister Bäume von alten Apfelsorten und Bernd Schock präsentierte zusammen mit Heinz Risse (Mellifera e.V.) mit der sogenannten Klotzbeute die Handwerkskunst der Zeidlerei. Da die Zeidlerei aus dem Osten Europas quasi gerettet und wiederbelebt wird, bietet das Thema sich geradezu an, um deutsch-polnische Begegnungen zu organisieren – ein Schwerpunkt am Ort Drei Eichen. Hier brachte Bernd Schock dann 2020 die deutschen und polnischen Zeidler-Experten zusammen und beschaffte dafür eigens nach historischem Vorbild gefertigtes Zeidler-Werkzeug.
Dies war auch ein würdiger Anlass, um die Bedeutung der von Generation zu Generation weitergegebenen Zeidler-Zeichen hervorzuheben. So zieren inzwischen die von Andrzej Pazura an Charlotte Bergmann und von Sabine Bergmann und den polnischen Experten an Bernd Schock feierlich übergebenen Zeichen die Klotzbeuten und Zeidlerbäume auf dem Hof und in der Umgebung von Drei Eichen.

Die Begeisterung all dieser Menschen und die hartnäckige Vision von Bernd Schock, die Möglichkeiten der Wiederbelebung der Zeidlerei durch eigene Erfahrungen zu erforschen, haben zum Aufbau der Kompetenzstelle Zeidlerei in Drei Eichen geführt. Dieses Projekt wurde 2022 aus LEADER-Mitteln gefördert.
Die Kompetenzstelle, allen voran Bernd Schock, sammelt das Alte Wissen, fördert die Verbreitung über verschiedene Angebote, schafft stetig neue Klotz- und Baumbeuten, beobachtet und dokumentiert deren Bezug mit Bienenvölkern, diskutiert mit Partnern über die Bienen ebenso wie über das Ökosystem Wald, unterstützt die Anlage von Streuobstwiesen, gewinnt neue Interessenten und Sponsoren.
Dabei entstehen auch immer wieder neue Fragen, denen es nachzugehen gilt, neue Ideen, aus denen neue Projekte wachsen. Zum Beispiel die erkennbare Notwendigkeit, im Wald immer mehr Tracht-Bäume, -Sträuchern, -Stauden und -Krautpfanzen zu fördern, anzupflanzen, um den Wald für die Bienen wieder attraktiver zu gestalten.
Damit das Wissen verbreitet wird und immer mehr Menschen Lust haben, mitzumachen, neugierig und aufmerksam auf dieses wichtige Thema werden, das durchaus kontrovers diskutiert werden muss, werden vom Kompetenzzentrum in Drei Eichen aus Kontakte geknüpft und Kooperationspartnerschaften gepflegt.

DIE KOOPERATIONSPARTNER

Andrzej Pazura - Förster aus Spała bei Łódź in Polen

Jacek Adamczewski - aus dem Wigry-Nationalpark kommt er über 800 km extra hier her zu uns. Dort betreut er in gut 16 solcher künstlichen Höhlen wilde Bienen – manchmal kommen BIenen, manchmal stehen auch Höhlen leer. So ist das in der Natur. Aber insgesamt erhöht sich die Artenvielfalt wieder und das ist es, was zählt! Und nebenbei ist es für den Nationalpark auch eine Touristenattraktion, wie Jacek in seinen lebendigen Vorträgen immer wieder betont.

Sabine Bergmann betreibt die Zeidlerei am Schloss Hamborn.

Sabine ist Erzieherin im Landschulheim Schloss Hamborn, Zertifizierte Demeter- Imkerin und Zeidlerin.
Sie organisiert Zeidlerkurse, Zeidlerausstellungen und Zeidlerreisen nach Belarus, Polen und Litauen. 
Sabine ist Ausgebildete Baumkletterin (SKT-A Schein) und wurde Ausgebildet in der historischen Klettertechnik von Piotr Pilasiewicz.

Heinz Risse schon sein ganzes Leben von der Imkerei umgeben.

Nach der Einführung der ökologischen Bienenhaltung bei Mellifera e.V. gründete er eine Mellifera-Regionalgruppe in Berlin, die sich mit der Ausbildung, der Schulung von Anfängern, der Vernetzung und vielen aktuellen Themen rund um die New Age Bienenhaltung beschäftigt.
Heinz ist davon überzeugt, dass die Baumimkerei ein Weg in die Zukunft ist, um den Bienen wieder zu der Vitalität und Kraft zu verhelfen, die sie vor der Industrialisierung hatten.
Heinz ist Zeidler und hält an unseren Workshops Abendvorträge und und wurde Ausgebildet in der historischen Klettertechnik von Piotr Pilasiewicz.  

Norbert Pöplau

Heidrun Mittl

Agatha Majcher - Imkerin und als Deutsch-Polin unsere Übersetzerin für die Workshops ist auch Wissenschaftlerin

Netzwerk für neue Klotzbeuten-Standorte und Weitergabe von Zeidlerei-Wissen

Johannes Weber und Ingmar Zech von den Stadtbienen e.V., die in Bad Freienwalde an der Malche die Zeidlerei wiederbeleben, waren in Drei Eichen und profitieren von dem in den Workshops weitergegebenen alten Wissen 

 

Verwaltung des Naturparks Märkische Schweiz, wo auf dem neu gestalteten Außengelände nun auch zwei Klotzbeuten bestaunt werden können. 

 

Sauener Forst und Gewerbe GmbH, die eng mit der August-Bier-Stiftung zusammenarbeitet und sich um den naturnahen Waldumbau verdient macht und Flächen in der Märkischen Schweiz bewirtschaftet, wo wir zahlreiche Klotz- und Baumbeuten installieren können.