Die Baum-Imkerei, auch Zeidlerei genannt, als eine der ersten traditionellen Formen der Förderung von Honigbienen zur Gewinnung von Honig und Wachs verschwand bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in fast ganz Mittel- und Osteuropa. Als lebendige Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde, hat sich die Zeidlerei bis heute nur in den östlichen Randgebieten Europas, im südlichen Ural, in der Republik Baschkortostan (Baschkirien) in Russland erhalten.
Die Zeidlerei gilt heute als eine der aktiven Methoden zum Schutz der einheimischen wildlebenden Honigbienenart.
Gemeinsam mit dir möchten wir das alte Handwerk wiederbeleben und durch den Bau von Baumhöhlen und die Förderung wildlebender Honigbienenvölker einen Beitrag für die Arten- und Sortenvielfalt in den Brandenburger Wäldern leisten.
Es erfüllt uns mit Freude, dass wir gemeinsam und grenzüberschreitend altes Wissen über tausende von Kilometern retten und auch über etliche Lebensjahre hier und heute an interessierte Jugendliche und Erwachsene weitergeben dürfen.
Wenn ihr mehr erfahren wollt, kommt doch mal zu einem Vortrag, einer Exkursion oder nehmt an einem Workshop teil und erlernt das alte Handwerk!
Im Rahmen des Projektes wird die erste Kompetenzstelle für Zeidlerei geschaffen. Die Kompetenzstelle für betreute Naturnistplätze wildlebender Honigbienen im Wald steht für eine artgerechte Bienenhaltung in Klotz- und Baumbeuten nach Zeidlerart und damit für ein Alleinstellungsmerkmal für den Naturpark Märkische Schweiz.
Mit dem Aufbau der Kompetenzstelle wird ein zukunftsweisender Beitrag für die Region Märkische Schweiz & Märkische Seen und zum Erhalt der Biodiversität und der Wiederansiedlung von Arten- und Sortenvielfalt in den Wäldern geleistet. Das Projekt soll als Modell über ganz Brandenburg und bundesweit ausstrahlen.
Ziel ist die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten, um das alte Zeidlerhandwerk wiederzubeleben und auf diesem Weg einen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation für wilde, im Wald lebende Honigbienen zu leisten. Dies wird mit einem Zeidler-Workshop und der Entwicklung eines Lehrpfades für (geführte) Exkursionen und die Ausstattung der Region mit zunächst 4 bis 6 Klotz- und Baumbeuten erreicht. Dabei werden Kooperationspartner aus Naturschutz und Forst einbezogen.
Von August 2024 bis Mai 2025 läuft das deutsch-polnische Projekt „Altes Wissen sucht junge Neugier“, gefördert vom Umweltministerium des landes Brandenburg (MLEUV) und der Euroregion Pro Europa Viadrina (Kleinprojektefonds KPF). Im Rahmen des Projektes fand u.a. im November 2024 ein Workshop zur Zeidlerei in Drei Eichen statt. Zeitgleich entstand zum 5-jährigen Jubiläum des ersten Zeidler-Workshops 2019 in Drei Eichen und des Zusammentreffens von Andrzej Pazura, Charlotte Bergmann und Bernd Schock die Dokumentation "Zeidler-Station Drei Eichen" zum Bau von Klotz- und Baumbeuten, zum ökologischen und biologischen Hintergrundwissen über wildlebende Honigbienen, zu ihren Ansprüchen an ein gutes Leben im Wald und über ihre Geschichte.
Downlaods:
Zeidler-Station „Drei Eichen“ Wiederbelebung der Zeidlertradition im Naturpark Märkische SchweizStacja Bartnicza „Drei Eichen“ Odrodzenie tradycji bartniczych na terenie Parku Przyrody „Märkische Schweiz”